43. Hallenturnier

Florian Jakob gewinnt das Rems-Murr-Finale gegen David Novotny. Beim 43.Hallenturnier des Tennis-Clubs Waiblingen holt die Münchnerin Julia Thiem den Lenhart-Cosmetics-Cup. Um 3000 Euro Preisgeld ging es bei der 43. Auflage des Hallenturniers des Tennis-Clubs Waiblingen (TCW). Den Löwenanteil beim Lenhart-Cosmetics-Cup der Frauen sicherte sich die Münchnerin Julia Thiem im Finale gegen Tanja Winkler aus Reutlingen. Den DMK-Cup der Männer gewann der Backnanger Florian Jakob gegen David Novotny vom TC Schorndorf.

 

Der Termin für das Waiblinger Traditionsturnier war um drei Wochen nach hinten gewandert und das hatte Auswirkungen auf die Besetzung der Felder, die in den früheren Jahren von den Ranglistenpositionen her stärker gewesen waren. Der Grund für die Verschiebung: Der TCW richtet auch die Jugendturniere um den STS-Cup aus – und hier sind die Faschingsferien tabu. Die Verschiebung hatte sich bei den Aktiven noch nicht herumgesprochen – dazu stand noch ein internationales Turnier für Frauen im Terminkalender. So waren nur die ersten drei Gesetzten unter den Top 100 der Deutschen Rangliste. Es gab auch nur 31 Meldungen, so dass bei den Frauen keine Qualifikationsrunde zusammenkam, sondern alle direkt ins 32er Hauptfeld marschierten. Bei den Männern stand mit Nils Brinkmann (Leingarten) mit Ranglistenplatz 66 nur einer unter den Top 100 von Deutschland. Dennoch war Turnierdirektor Peter Hagedorn sehr zufrieden mit der „beachtlichen Qualität der beiden Hauptfelder“. Weniger Qualität bewies der Württembergische Tennis-Bund, der es nicht schaffte, für den Finalsonntag die von Oberschiedsrichter Reinhard Pache rechtzeitig angeforderten Schiedsrichter zu stellen. Dabei hatte der TCW sogar extra seine Ballkinder organisiert.

Julia Thiem, Zweitligaspielerin von Luitpoldpark München, hatte vor zwei Jahren das Halbfinale in Waiblingen erreicht und dort gegen Steffi Bachhofer verloren. Im vergangenen Jahr war sie ebenfalls an Position eins gesetzt gewesen, musste dann aber wegen Krankheit absagen. Die 27 Jahre alte Münchnerin mit der schmächtigen Figur ist eine Spielerin ohne erkennbare Schwächen und sie marschierte auch durch die Frauenkonkurrenz. Dem 6:0, 6:2 gegen Jana Vanik (Münchner Sportclub) ließ sei ein hart umkämpftes 3:6, 7:5, 10:8 gegen Sarah Heckel (Reutlingen) folgen. Im Halbfinale gab ihre Gegnerin Dana Heimen (Ludwigshafen-Oppau) beim Stand von 6:3, 4:0 für Thiem auf.

Tanja Winkler (DTB 105) hatte im vergangenen Jahr das Turnier für sich entschieden. Sie gewann in der ersten Runde gegen Dimitra Tsatsa (Leonberg) 7:6, 6:4, danach spielte sie 7:6, 7:5 gegen Ann-Cathrin Hummel (Doggenburg). Im Halbfinale musste sie sich gegen die an zwei gesetzte Emily Seibold (DTB 97) von Blau-Weiß Vaihingen-Rohr gewaltig strecken, um nach dem 7:6, 5:7, 11:9 das Endspiel zu erreichen. Dort allerdings bestimmte die Münchnerin weitgehend das Geschehen auf dem roten Teppichboden, zumal Tanja Winkler eine zu große Streubreite bei ihren Bällen hatte. Nach knapp 90 Minuten hatte Julia Thiem 6:2, 6:7, 10:6 gewonnen und sich 600 Euro Preisgeld für die Siegerin gesichert. Die Waiblinger Starterinnen im Feld verloren im Match-Tiebreak der ersten Runde. Maja Issler unterlag der an drei gesetzten Anja Wildgruber (München) 6:4, 3:6, 6:10, Anastasia Sizova gegen Dana Heimen 6:3, 2:6, 9:11.

Erstmals standen zwei Spieler aus dem Rems-Murr-Kreis im Finale des Waiblinger Hallenturniers. Der an zwei gesetzte Schorndorfer David Novotny, dessen Vater Ales neuer Trainer in Winnenden ist, war mit Platz 101 der Deutschen Rangliste hier keine Überraschung, wobei er im Halbfinale hart kämpfen musste, um gegen den Linkshänder Karlo Cubelic (Paderborn) 7:5, 7:6 erfolgreich zu sein. Zuvor hatte er den früheren Waiblinger Til Willem Frentz, der ab dieser Saison für den TV Reutlingen spielt, 6:2, 6:1 niedergehalten und in seinem ersten Match den Neu-Waiblinger Sebastian Grau 6:1, 6:4 ausgeschaltet. Der hatte als einziger TCW-Spieler sein Erstrundenmatch gegen seinen Mannschaftskollegen Alexander Lauinger 6:3, 6:3 gewonnen. Überraschend ins Finale kam der Backnanger Florian Jakob mit Ranglistenplatz 136. Im Halbfinale hatte Linkshänder Jakob den an eins gesetzten Nils Brinkmann (Leingarten) aus dem Rennen geworfen, als er 2:6, 6:4, 10:6 gewann. Davor hatte er den leicht verletzten Robin Lang (Bad Friedrichshall) 7:5, 6:1 niedergehalten. Harte Aufschläge und schnelle Bälle von den Grundlinien bestimmten das Männerfinale, wobei Novotny eine ungewöhnliche beidhändige Vorhand spielt. Und am Ende hatte der Württembergligaspieler Florian Jakob das bessere Ende für sich beim 6:2, 6:3. Jakob hatte im Lauf des Turniers alle drei topgesetzten Spieler ausgeschaltet und war natürlich froh: „Im ersten Match hatte ich einige Probleme. Aber dann ist es bei mir super gelaufen und vor allem konnte ich mich auf meinen Aufschlag verlassen.“