41. Hallenturnier

Der Turnierchef des Tennis-Clubs Waiblingen, Peter Hagedorn, befürchtete schon das Schlimmste um sein 41. Hallenturnier vom 31. Januar bis 8. Februar. Allzu spärlich füllten sich die Listen. Doch in den letzten vier Stunden bis zum Meldeschluss um Mitternacht ging es rund – und nun spielt ein hochkarätiges Feld um die 4.000 Euro Preisgeld.

Das neue deutsche Ranglistensystem erfordert eine Neuorientierung der traditionellen Turniere. Und so musste das TCW-Hallenturnier, dessen Anfänge in einer aufblasbaren Zweifeldhalle an der Rems liegen, auf Sponsorensuche gehen, um die vor allem bei den Frauen kräftige Erhöhung von 600 Euro zu schultern. Und so spielen die Aktiven jetzt um den Lenhart-Cosmetics-Cup, die Senioren um den Lorinser-Cup, wobei es hier um Weinflaschen und nicht um Euro, wohl aber auch um Ranglistenpunkte geht.  Allerdings ist  Hagedorn sauer auf den Württembergischen Tennis-Bund (WTB). Der genehmigte am Qualifikationswochenende den Future-Winner-Cup in Murr, der aber Spieler abweisen musste, die in Waiblingen hätten spielen können. Nur verhinderte das der besagte Meldeschluss. Ein entsprechendes Schreiben von Waiblingen in die Stuttgarter WTB-Zentrale zu dessen Turniermanager ist unterwegs.

Ein Topfeld ist bei den Frauen zusammengekommen – die acht gesetzten Spielerinnen im 32er Feld stehen zwischen Platz 24 und 76 in der deutschen Rangliste – so ein starkes Feld gab es in der TCW-Dreifeldhalle am Alten Neustädter Weg noch nie, das von Steffi Bachhofer aus Radolfzell vor der  letztjährigen Finalistin  Ellen Lindenbolz (Heidelberg  angeführt wird. Sonst machen sich die Waiblingerinnen rar. Vivien Klein kam als letzte Spielerin ins Hauptfeld, Kiana Lee Gerich spielt in der Qualifikation. Ansonsten ist nichts zu sehen von der Waiblinger Mannschaft, die im Sommer in die Württembergliga aufgestiegen ist.

Ganz anders sieht es da bei den Männern aus. Hier stehen die besten fünf Spieler unter den Top 100 von Deutschland – und einer hat sich besonders viel vorgenommen. Daniel Baumann (Ismaning/DTB 53) ist hinter Marc Sieber (Bremerhaven/DTB 23) an zwei gesetzt, hat im vergangen Jahr an seinem Geburtstag seinen Titel verteidigt und strebt nun das Triple an. Im Hauptfeld stehen noch Till Willem Frentz (TCW) und der Backnanger Christopher Papadakis.  Üppig bestückt ist auch die Qualifikation, die bereits am Samstag beginnt, mit Spielern aus dem Kreis. Neben den Waiblingern  Stefan Schneider, Igor Matic, Michael Häckh und dem Neu-Waiblinger Chistian Cyranowski (er kommt von Sindelfingen) spielen die Winnender Dennis Katzenwadel, Daniel Pertschi, und Stavros Segkoulis sowie die Backnanger Kim Davin Staiger, der von der Rems an die Murr wechselt, und Marc Schray mit.  Dazu gibt es noch einen ganz großen Namen: Krassimir Balakov, der Sohnemann des früheren VfB-Spielmachers. Der spielte früher in Großheppach, ging dann für drei Jahre in das Tenniscamp des früheren Bundestrainers Klaus Hofsäß nach Marbella und spielt jetzt für den TC Weissenhof. Am Samstag um 14 Uhr muss er aber erst mal in der ersten Qualirunde gegen den Waiblinger Mannschaftsführer Michael Häckh ran.

Die Seniorenkonkurrenz um den Lorinser-Cup ist alles andere als dicht gefüllt. Die Senioren 40 mussten ausfallen, bei den 55er wird in zwei Dreiergruppen mit Axel Geiser aus Urbach gespielt. Bei den 60er mischen immerhin Guiseppe Mancuso (TCW) und der Winnender Georg Pertschi mit. Und bei den 65 noch der Backnanger Bernd Wichmann und Reinhold Adam aus Fellbach.

Spielverlauf Sonntag

Ene mene muh und raus bist…

Die Qualifikationfelder bei der 41. Auflage des Hallenturniers beim Tennis-Club Waiblingen waren dünn besetzt. Die Chance standen also gut, mit einem kurzen beherzten Auftritt einen Platz im 32er-Hauptfeld des Lenhart-Kosmetik-Cup zu sichern, bei dem es bei den Aktiven um 4000 Euro Preisgeld geht. Doch für die meisten Teilnehmer aus dem Kreis hieß es bereits in den Qualifikation: „… und raus bist du!“. Gerade mal einer schaffte mit Glück den Sprung ins Hauptfeld, weil sein Gegner zum Qualifikationsfinale nicht antrat: Dennis Kartzenwadel aus Schorndorf schlug Alexander Börngen vom TC Rommelshausen 6:2, 6:4 und dann trat der in der Qualifikation an eins gesetzte Berliner Adrian Engel nicht an. Eine Runde weiter kam der Winnender Daniel Pertschi nach dem knappen 6:4, 3:6, 11:9 gegen Pascal Koch aus Hechingen. Doch dann unterlag Pertschi im entscheidenden Match Stefan Raschke (Ehningen/Donau) mit 3:6, 6:7.

Mit Spannung war der Auftritt von Krassimir Balakov vom TC Weissenhof erwartet worden. Doch für den jungen Mann war der Waiblinger Teppichboden vor allem bei den Vorhandschlägen vom TCW-Mannschaftsführer Michael Häckh doch etwas zu schnell – Häckh gewann 6:4, 6:1. Aber auch für den jungen Studenten war dann im Qualifinale Endstation: Häckh unterlag Marc Brill aus Oberstenfeld mit 4:6, 3:6. Kiana Lee Gerich vom TCW stand nach einem Freilos gleich im Qualifinale und zog dort gegen Lena Hofmann vom Luitpoldpark München beim 2:6, 4:6 den Kürzeren.

Igor Matic vom TCW gewann den Rems-Murr-Vergleich gegen Marc Schray (Backnang) deutlich mit 6:2, 6:4. Er kann im Qualifikationsfinale den Schritt ins Hauptfeld machen, wenn er sich gegen seinen früheren Kollegen Kim David Staiger (jetzt Backnang) durchsetzt.

Spielverlauf Montag

Zwei Rems-Murr-Vertreter mischen noch mit

Die Senioren spielen beim 41. Hallenturnier des Tennis-Clubs Waiblingen um den Lorinser-Cup vor allem um Ranglistenpunkte.

Bei den Senioren 65 legte der Backnanger Bernd Wichmann – seit vielen Jahren am Alten Neustädter Weg am Start – einen guten Start hin und bezwang Werner Heinz aus Pfaffenhofen 6:0, 7:5. Dann allerdings wurde der Fellbacher Reinhold Adam für ihn zum Stolperstein, der mit 7:6, 6:3 gewann. Adam muss nun gegen den an eins gesetzten Seniorenreferent des Württembergischen Tennis-Bundes, Wilhelm Rieger vom Regionalligisten TC Leonberg, ran.
Bei den Senioren 60 startete Georg Pertschi vom TC Winnenden gut ins Turnier und verbuchte gegen Rainer Müller aus Bernhausen beim 6:1, 6:4 seinen ersten Sieg. Jetzt tritt er gegen den an zwei gesetzten Wolfgang Pfender (Pliezhausen) an. Kurz war der Auftritt von Guiseppe Mancuso (TCW) auf gewohntem Terrain. Gegen den an eins gesetzten Helmut Lorenz fand Mancuso nicht zu seinem gewohnten Laufspiel und so gewann der Aichwalder klar mit 6:1, 6:0.

Spielverlauf Dienstag

Zwei Waiblinger im Hauptfeld des Hallenturniers

Christian Cyranowski und Igor Matic vom Tennis-Club Waiblingen haben den Sprung ins 32er-Hauptfeld des 41. Hallenturniers ihres Vereins geschafft. Georg Pertschi aus Winnenden steht schon im Finale der Senioren 60.

Igor Matic traf im Qualifikationsfinale auf seinen früheren Vereinskollegen Kim David Staiger, der jetzt für Backnang spielt. Eigentlich ging Staiger als Favorit in die Partie, doch der Hallenboden beim TCW kam vor allem der schnellen Vorhand von Matic zu Gute und nach knapp 90 Minuten hatte Matic recht deutlich 6:4, 6:2 gewonnen und damit den Sprung ins Hauptfeld geschafft. Christian Cyranowski ist dieses Jahr neu in Waiblingen. Der frühere Sindelfinger hatte in seiner ersten Qualifikationsbegegnung gegen Aleksander Gergic 6:2, 6:3 gewonnen. Im Qualifinale traf er auf den Winnender Stavros Segkoulis. Dieses Match wurde zu einer ganz engen Kiste, denn beide kämpften um jeden Ball. Das bessere Ende hatte dann Cyranowski für sich, als er im Match-Tiebreak mit 4:6, 6:4, 10:8 gewann.

Bereits im Finale der Senioren 60 steht der Winnender Georg Pertschi. Nach dem 6:1, 6:4 gegen Rainer Müller aus Bernhausen traf Pertschi auf den an zwei gesetzten Wolfgang Pfender aus Pliezhausen. Pertschi gewann 6:4, 6:3 und kann nun ganz entspannt auf seinen Finalgegner warten.

Spielverlauf Mittwoch

Cyranowski überrascht weiter

Da scheint der Tennis-Club Waiblingen einen richtig guten Fang gemacht zu haben. Neuzugang Christian Cyranowski spielte sich beim 41. TCW-Hallenturnier durch die Qualifikations ins Hauptfeld des Lenhart-Kosmetik-Cup und steht jetzt in der  zweiten Runde. Ein wenig Glück gehört eben auch dazu, denn gegen Nic Wiedenhorn vom SV Böblingen hatte Cyranowski den ersten Satz im Tie-Break verloren, ehe Wiedenhorn dann aber beim Stand von 4:1 für Cyranowski verletzt aufgeben musste.

Ausgeschieden ist in der ersten Runde des Hauptfeldes Til Willem Frentz. Der Waiblinger war mit einer Wild-Card ins Turnier gekommen, blieb gegen Jimmy Yang von First-Line Murr beim 2:6, 4:6 jedoch chancenlos.

Bei den Senioren 65 hat es auch den letzten Rems-Murr-Spieler erwischt. Reinhold Adam vom TEV Fellbach unterlag dem an eins gesetzten Wilhelm Rieger 5:7, 2:6.

Am Samstag beginnen die Spiele der zweiten Runde der Hauptfelder der Aktiven um 10:00 Uhr in der Dreifeldhalle am Alten Neustädter Weg.
Am Sonntag beginnen die Halbfinals um 10:00 Uhr und ab 14:00 Uhr sind die Endspiele angesetzt.

 

Schlussbericht Lorinser-Cup 2016

Zwei Spieler aus dem Kreis in Endspielen des  Lorinser-Cups beim TCW

Axel Geiser aus Urbach und Georg Pertschi vom TC Winnenden standen in Endspielen des Lorinser-Cups für Senioren, der im Rahmen des  41. Hallenturniers des Tennis-Clubs Waiblingen  ausgetragen wurde.

Als Anreiz für die Senioren stand eine sündhaft teure, auf über 400 PS aufgemotzte C-Klasse des Mercedes-Autohauses vor der Waiblinger Tennishalle. Doch das war nicht die Siegprämie – für die Senioren ging es vor allem um Ranglistenpunkte. Die Nachfrage war allerdings gering und so wurden die ausgeschrieben Klassen der 40er- und 70er-Senioren mangels Anmeldungen gar nicht ausgetragen. Für Turnierdirektor Peter Hagedorn eine Folge der neu eingeführten Anmeldung für Turniere, die nur noch über eine kommerziell betriebe Homepage erfolgen kann.

Angemeldet hatte sich bei den Senioren 55 aber Axel Geiser vom TC Urbach und da hier nur sechs Männer am Start waren, wurden jeder gegen jeden in zwei Dreiergruppen gespielt. Seine Gruppenspiele  gegen Heiner Schenk (Wildberg) und Thomas Schreiner (Bernhausen) gewann Geiser jeweils in zwei Sätzen und stand damit im Finale gegen den anderen Gruppenersten Marcel Waidelich vom TC Heiningen. Der hat schon öfter beim TCW-Hallenturnier aufgeschlagen und war auch im Finale der deutlich bessere Spieler, als er 6:2, 6:3 gewann.

Ebenfalls ins Finale gespielt hatte sich bei den Senioren 60 der Winnender Georg Pertschi. Sein 6:4, 6:3 im Halbfinale gegen den an zwei gesetzten Wolfgang Pfender aus Pliezhausen war ein deutliches Ausrufezeichen. Im Finale allerdings stand er gegen den an eins gesetzten Helmut Lorenz vom TV Aichwald auf verlorenem Posten und musste beim klaren 6:0, 6:2 für Lorenz klein beigeben.

 

Schlussbericht Lenhart-Kosmetik-Cup 2016

beim Lenhart-Kosmetik-Cup im Rahmen des Dunlop-WTB-Circuits  hochklassige Endspiele. Dabei ging es immerhin um 4.000 Euro Preisgeld, deren Löwenanteil sich Vorjahressiegerin Anna Gabic vom TEC Waldau und Rene Schulte aus Ludwigshafen sicherten.

Die neuen Ranglistenordnung des Deutschen Tennis-Bundes schlug bei den Waiblinger Turniermachern positiv zu Buche. Jetzt wird jedes Turnier kategorisiert und je nachdem, wie weit man kommt, gibt es Punkte für die Rangliste. „Solche Felder hatten wir nur früher mal, als beim OBI-Cup um ordentlich viel Geldgespielt wurde“, erinnert sich TCW-Sportwart Peter Hagedorn. Bei den Frauen führte Steffi Bachhofer als Nummer 23 von Deutschland das Feld an, die an acht gesetzte Leoni Deffland ist die Nummer 76 in Deutschland. Ein ähnliches Bild bei den Männern: Die ersten fünf gesetzten gehören zu den hundert besten Tennisspielern der Republik.

Da ist es schon besonders erwähnenswert, dass sich der TCW-Neuzugang Christian Cyranowski in diesem erstklassigen Feld von der Qualifikation bis ins Viertelfinale spielte und dabei in der zweiten Runde den Gewinner der letzten beiden Jahre, Daniel Baumann aus Ismaning, 6:4, 7:6 bezwang – da schlug ein Spieler der Leistungsklasse zwei ohne deutsche Ranglistenplattzierung die Nummer 53 DTB! Dann allerdings war Schluss für den 19-Jährigen – 0:6, 2:6 gegen David Novotny aus Lauffen (DTB 92).

Der schnelle Waiblinger Hallenboden ist ein Vorteil für alle Spieler mit gutem Aufschlag und schnellen Beinen. Und so standen im Halbfinale drei gesetzte Spieler und der Tübinger Ivan Gomez Mantilla, der vor zwei Jahren im Finale standen. Hier war allerdings der an eins gesetzte Marc Sieber aus Bremerhaven ein klein wenig stärker, der im Match-Tiebreak 6:2, 4:6, 10:3 gewann. Das zweite Halbfinale entschied Rene Schulte (Ludwigshafen) gegen David Novotny (Lauffen) mit 7:6, 6:4 für sich.

Das Linkshänder-Endspiel der Männer war eine von Schlaghärte geprägte Angelegenheit: Vor allem die knallharten Aufschlägen gaben den Ausschlag bei beiden Spielern. Technische Eleganz war hier weniger zu sehen als bei den Frauen. Da war letztendlich vor allem beim Aufschlag der Ludwigshafener Rene Schulte besser drauf als Marc Sieber und gewann 6:4, 6:2.

Auch die Frauen verstehen es bestens, ein hohes Tempo vorzulegen. Allen voran die an eina gesetzte Steffi Bachhofer – im Hauptberuf Mitarbeiterin im Bereich Jugendsport des Württembergischen Tennis-Bundes, im Nebenberuf hochbegabte Tennisspielerin, die das Waiblinger Turnier bereits zweimal gewann. Sie glänzt vor allem durch ihre bestens platzierten Bälle und ein ausgezeichnetes Winkelspiel, mit dem sie das Feld öffnet und dann die Konkurrentinnen ausplatzierte. Sie gab bis zum Halbfinale gerade einmal sechs Spiele ab und bezwang dann Julia Thiem (Luitpoldpark München / DTB 50) 7:6, 6:3.

Im Endspiel traf sie dann auf Vorjahressiegerin Anna Gabic vom TEC Wadau (DTB 44), die sich ähnlich überzeugend ins Finale gespielt hatte und erst in der Vorschlussrunde gegen Iva Primorac (First Line Murr) beim 7:6, 6:1 richtig gefordert wurde. Im  badisch-württembergischen Endspiel zeigten die beiden Finalistinnen alle Raffinessen ihrer Sportart und nach 90 Minuten hatte Anna Gabic, die sich vor allem auf ihre schnelle Vorhand nach außen von der Rückhandseite verlassen konnte, das bessere Ende für sich, als sie 4:6, 6:4, 10:4 gegen die zweifache Siegerin Steffi Bachhofer gewann und mit einem Lächeln den 800-Euro-Siegerscheck einsteckte.