36. Waiblinger Jugendturnier

Zusammenfassung

Peter Hagedorn über die Deutschen: „Ganz nett“

36. Jugendturnier des Tennis-Clubs Waiblingen um den LBS-Cup mit Teilnehmern aus 61 Nationen
Von unserem Mitarbeiter Ralph Lang
Waiblingen. Nachwuchscracks aus 61 Nationen hatten für die 36. Auflage des Jugendturniers des Tennis-Clubs Waiblingen gemeldet. In den Altersklassen U14 und U16 lockten Weltranglistenpunkte beim Tennis-Europe-Turnier. Die Sieger: Bei der U 14 gewannen Sergio Bucur Rumänien) und Sabine Rittberger ( München) bei  der U16 waren Mina Markovic ( Serbien) und Paul Andriuc aus Rumänien  erfolgreich.
Aber auch einige Rems-Murr-Spieler landeten in den Konkurrenzen weit vorne. Dennis Katzenwadel ( TC Schorndorf) gewann in der U12, Antonia Blattner vom TC Waiblingen die U10 und Michael Häckh ( ebenfalls TCW ) siegte in der U18.
Dem internationalen Sprachgewühl der knapp 600 Teilnehmer beim TE-Turnier zum Trotz gab es durchaus deutsche Töne in den Finalrunden zu hören. Vor allem bei den 14-Jährigen Mädchen – dort hatten sich zwei Bayerinnen und ein Mädchen aus Niedersachen ins Halbfinale gespielt. Das bayerische Derby entschied Münchnerin Sabrina Rittberger gegen Ribanna Roth aus Hengersdorf mit 6:3, 6:1 für sich. Kein Wunder, denn in  Bayern werden ein zentraler Stützpunkt und Sportinternate angeboten. So besucht die bestens austrainierte Ribanna Roth ein Sportinternat, wurde an die Rems von ihrem Trainer Oliver Richter betreut. Im zweiten Halbfinale unterlag die topgesetzte Russin Angelika Shapalova überraschend Imke Schlünzen aus Erbstorf/Niedersachsen 6:7, 3:6.
Auffallend bei den Junioren war, dass drei der acht Halbfinalisten aus England kamen (Daniel Little, Julian Cash und Shakeel Manji), dazu die zwei Rumänen Sergio Bucur und Paul Andriuc, der den letzten Waiblinger Hendrik Jebens im Viertelfinale der U16 klar 6:1, 6:2 bezwungen hatte. Beide gewannen ihre Konkurrenz.
Für deutsche Jugendspieler auf Verbandsebene reicht es nach Einschätzung  von Turnierdirektor Peter Hagedorn von der Stärke her normalerweise für die Qualifikation: „Ihnen fehlt Konstanz, Erfahrung und am richtigen Verhalten in kritischen Situationen.“ Die besseren Spieler, die dann in Richtung Halbfinale im Hauptfeld kommen, spielen ein höheres Tempo, platzieren präziser und haben eine geringere Fehlerquote. Die Spitzenspieler der Turniere schließlich gehen mit einem Matchplan ins Spiel, variieren die Winkel und den Schnitt und zeichnen sich durch Tempowechsel aus.  Und können jederzeit das „Haudrauf-Tennis“ der anderen mitspielen.
Besonders auffallend waren in Waiblingen Spieler aus Russland, Spanien und Frankreich. Hagedorns Erklärung zu den Ostblockspielern: „Tennis steht in Russland ganz oben – da wollen sie alle hin und nicht etwa zum Eishockey. Sie sind topfit, geben ein Vermögen für Trainer und Turniere aus und die Schule wird über das Internet erledigt.“ Spanien ist für den Waiblinger Turnierdirektor Europas Sportnation Nummer eins – egal ob beim Fußball, Radfahren oder Tennis. Und das hat Gründe. Zum einen waren die Iberer schon immer sehr gute Tennisspieler: Rafael Nadal, Juan Carlos Ferrero, Carlos Moya, Alberto Costa, Manuel Santana, Joes Higueras, Manuel Orantes oder die Frauen Cochita Martinez und Arantxa Sanchez-Vicario gewannen allesamt Grand-Slam-Turniere oder waren die Nummer eins im Tennis. Auf der südlichen Halbinsel verlassen die Kids mit spätestens 15 Jahren die Schule, gehen in die Zentren Madrid und Barcelona und der spanische Verband bietet ihnen  10 000-Dollar-ITF-Turniere rund ums Jahr an. Nach Waiblingen wurde nur die zweite Wahl geschickt. Die Franzosen ziehen die Jugendlichen in Paris im Leistungszentrum zusammen, Portugal entwickelt sich nach Hagedorns Einschätzung sehr stark.
Und die Deutschen? Peter Hagedorns kurze Antwort: „Ganz nett“. Von den wenigen Spitzenspielern abgesehen reisen die meisten nach einer Niederlage ab nach dem Motto: „Ab Samstag spiele ich ja das nächste Turnier“. Erfolgreiche Nationen behalten ihre Verlierer am Turnierort und lassen sie dort mit anderen Spitzenjugendlichen trainieren, damit sie Erfahrung gewinnen. Trainiert werden konnte auch bei den Clubs in Winnenden, Beutelsbach und Korb.
Lob bekam das Turnierteam um Reinhard und Ralph Pache für die großzügige, schöne Anlage, gute Betreuung und die Trainingsmöglichkeiten. „Viele Spieler und Teams kommen schon seit Jahren deshalb immer wieder nach Waiblingen“, weiß Reinhard Pache. Verbesserungen gibt es auch nach über 30 Jahren noch. Hagedorn will die Information für die Besucher optimieren: „An den Spielstandsanzeigen sollten die Namen der Spieler auf dem Platz angebracht sein, damit die Zuschauer wissen, wer dort spielt“.
Final-Ergebnisse:
U10: Max Müller ( Ludwigsburg) – Tobias Rief ( Bernhausen) 5:3 , 4:4
U12: Antonia Blattner (Waiblingen) – Valetina Likic (Benningen) –6:0 , 6:0
U14: HF: Sergio Bucur (Rumänien) – Dimitri Shatalin (Russland) 6:3, 6:1; Daniel Little (England) – Petr Hajek (Tschechien) 6:3, 6:3
F: Bucur – Little 6:4 , 4:6 , 6:1
HF: Sabrina Rittberger (München) – Ribanna Roth (Hengersdorf) 6:3, 6:1; Imke Schlünzen (Erbstorf) – Angelika Shapalova (Russland) 7:6, 6.3
F: Rittberger – Schlünzen 6:3 , 6:2
U16; HF: Julian Cash /Großbritannien) – Robin Lang (Bad Friedrichshall) 5:7, 7:5, 6:4; Paul Andriuc (Rumänien) – Shakeel Manji (Großbritannien) 6:2, 6:1
F: Andruic – Cash  6:2 , 4:6 , 7:6
Jil Teichmann (Schweiz) – Andrea Raaholdt (Norwegen) 6:2, 6:0; Mina Markovic (Serbien) – Maria Groener (Norwegen) 7:5, 6:2
F: Markovic – Teichmann  7:5 , 4:6 , 4:0 ( Aufgabe )
U18: Julia Stecher (Sindelfingen/Waiblingen) Michelle Goldschmidt (Ludwigsburg) –6:4 , 1:6 , 6:4

 

Freitag

36. Jugendturnier des TC Waiblingen

Nur Hendrik Jebens ist noch drin
(alp) – Einer strahlte, die andere ließ den Kopf hängen. Hendrik Jebens vom Tennis-Club Waiblingen steht im Viertelfinale des Tennis Europe-Turniers am Alten Neustädter Weg. Für Anais Ali-Leithner ist die Tour durch die große Welt des Tennis dagegen beendet.
Der Waiblinger Oberligaspieler Hendrik Jebens hat mit dem Erreichen des Viertelfinals in einem U16-Tennis-Europe-Turnier eines seiner besten Turnierergebnisse erzielt – und so nebenbei auch noch jede Menge Punkte für die Rangliste gesammelt. Gegen den Winnender Patrick Schäfer hatte Jebens relativ leichtes Spiel und gewann 6:4, 6:2. Die nächste Aufgabe im Viertelfinale heute allerdings wird wesentlich schwerer. Er trifft auf den Rumänen Paul Rares Andriuc – und der ist bin Waiblingen an Position zwei gesetzt.
Nach den 80 Minuten auf Platz 19 war Anais Ali-Leithner sichtbar geknickt. Gerade hatte sie im Achtelfinale eine Lehrstunde von Ribanna Roth vom TC Hengersberg bekommen. Was am Tag zuvor gegen die an fünf gesetzte Norwegerin Ida Stancke noch funktioniert hatte, ging gestern gegen die Sportinternatsschülerin daneben. Wobei sich die Bayerin die schmächtige Anais immer wieder zurechtlegte: Rechts, links  mit schnellen Schlägen, und wenn die Waiblingerin zu kurz wurde, kam der Schuss in eine der offenen Ecken. 0:6. 1:6 heiß es am Ende für die geknickte Waiblingerin, die von ihrer Mutter Susanne pädagogischen Trost bekam: „Sie muss es unter Erfahrung abhaken, denn gegen  eine solche Spielerin hat sie noch kaum Matches gehabt. Aus der Niederlage muss sie lernen und sagen: So jetzt weiß ich, wohin ich mit meinem Tennis will.“
Für heute sind ab 10 Uhr die Viertelfinalspiele der U14 und U16 beim Tennis-Europe-Turnier angesetzt. Weiter greifen die U12 und U18 ins Geschehen ein. Am Samstag ab 10 Uhr dann noch die Konkurrenz U9, wobei hier dann die TE-Halbfinals auf dem Programm stehen. Die Finalspiele am Sonntag starten ebenfalls um 11 Uhr.

 

Montag 25.7.

Anais Ali-Leithner (TCW) spielt sich ins Hauptfeld

(alp) – Sie ist so schmächtig wie das berühmte Handtuch, doch hinter ihren Schlägen steckt genügend Kraft und sie spielt mit Köpfchen. Die Waiblingerin Anais Ali-Leithner schaffte auf heimischer Anlage beim Tennis-Europe-Turnier den Sprung ins Hauptfeld der U14.
Die kleine, schmächtig wirkende Anais Ali-Leithner hatte einen guten Lauf – und der wurde auch gestern Nachmittag nicht gestoppt. Die dunkelhäutige 14-Jährige hatte zum Auftakt in der Quali-Runde gegen Sarah Treffer (Waldbronn) klar 6:1, 6:0 gewonnen und hatte danach ein 6:2, 6:3 gegen Ann-Caroline Wever (Godesberg) folgen lassen. Im Quali-Finale traf sie auf Julia Schallmeir vom TEC Waldau, die zuvor Katharina Leßig (TCW) 6:1, 6:1 ausgeschaltet hatte. Es wurde ein enges Match, doch Anais wurde immer wieder von ihrer Mutter aufgemuntert und behielt auch in schwierigen Situationen gegen die einen guten Kopf größere Schallmeir die Übersicht. Nach knapp zwei Stunden hatte sie dann 7:5, 7:5 gewonnen und freute sich auf einen Platz im Hauptfeld.
Wenig zu erben gab es dagegen für Olivia  Schmid vom Tennis-Club Waiblingen, die in der ersten Runde der u16-Qualifikation gegen die Russin Anastasia Grosheva 1:6, 3:6 unterlag.
Heute beginnen die Spiele auf der Anlage am Alten Neustädter Weg um 10 Uhr mit der 2. Runde der meisten Konkurrenzen. Im Hauptfeld der Junioren U16 wurde der Waiblinger Hendrik Jebens dem Schweden Johan Alexandersson zugelost.

 

Sonntag 24.7.

36. Jugendturnier des TC Waiblingen

Igor Martic scheitert im Quali-Finale
(alp) – Hoch hängen die süßen Früchte in der Qualifikation der Junioren bei der 26. Auflage des Jugendturniers des Tennis-Clubs Waiblingen (TCW). Einzig Igor Martic vom TCW erreichte das Qualifinale, verlor dort aber gegen Simon David Schütz.
200 Spiele an Wochenende – das ist auch auf den 18 Freiplätzen des TCW eine Herausforderung. Dazu kam die regenreiche Wettervorhersage. Kein Wunder, dass die Internetseite mit dem Regenradar auf Dauerempfang im Turnierzimmer eingestellt war. Und die Wetterprognose ist noch schlechter als das Wetter – am Samstag gab es überhaupt keine Regenunterbrechung und es wurde bis 21.45 gespielt. Doch dieses Ende erlebten die wenigsten der Teilnehmer aus dem Rems-Murr-Kreis, die beim internationalen Tennis-Europe-Turnier gemeldet hatten.
Punkte für die Weltrangliste gibt es in der Quali keine zu gewinnen – allerdings gibt es teilweise reichlich Zähler für die deutsche Rangliste. Und davon sammelte der Waiblinger Igo Martic reichlich. In der ersten Runde der U 14 hatte der gebürtige Kroate Freilos, danach gewann er gegen den Cannstatter Jasper Bruns 6:4, 7:5 und stand im Qualifinale, wo er auf Simon David Schmitz traf. Der junge Mann aus Hüttersorf in Schleswig-Holstein allerdings war dann eine Nummer zu groß und gewann locker 6:2, 6:1.
Für die anderen Starter war das Turnier schnell beendet. Die Waiblinger Marco Kuhn (1:6, 5:7 gegen Nick Fimpel/Wendlingen), Til Frentz (2:6, 3:6 gegen Patrick Reichert/Murr), Kim Staiger (6:4, 4:6, 1:6 gegen den Norweger Christian Linge) und der Winnender Nick Böning (4:6, 2:6 gegen den Schweizer Carlos Kelaidis) verloren jeweils ihr erstes Spiel bei der U 14.
Etwas besser für die Lokalmatadore lief es bei der U16. Alexander Frentz (TCW) gewann sein Auftaktmatch gegen den Münchner Florian Kränzler 6:3, 6:1, scheiterte dann aber an Philipp Merbeler (Saarbrücken) beim 2:6, 6:4, 2:6. Tim Klein und Maximilian Reuss (beide Waiblingen) hatte in der ersten Runde ein Freilos, verloren dann aber gegen den Franzosen Louis Lechvretel (1:6, 4:6) und Patrick Nyström (Bad Wörishofen) 4:6, 6:3, 1:6.

Am heutigen Montag werden die Finals der U14/U16-Qualifikation ab 10 Uhr ausgetragen, danach folgt die erste Runde im Hauptfeld, in den bei der U 16 die Waiblinger Hendrik Jebens und Paulina Rebstock stehen sowie bei der U 14 Larissa Ernst